Fünf  Stolpersteine auf deinem Weg zur Kita-Leitung

Fünf Stolpersteine auf deinem Weg zur Kita-Leitung

Du bist als Fachkraft in der Kita tätig und na klar, du liebst deinen Job. Jetzt bist du an einem Punkt, wo du dich fragst, wo dein Platz in der Kita zukünftig sein wird. Du stellst dir diese Fragen: Soll ich weiter als Fachkraft in der Gruppe arbeiten? Soll ich mich als Fachkraft Inklusion spezialisieren? Oder gefällt es mir, mich als Fachkraft für sprachliche Bildung fit zu machen? Will ich eigentlich noch mal studieren? Steht jetzt die Familienphase an? Kurz gesagt: Wo bin ich zukünftig beruflich zu Hause?

In deinem Kopf spukt es herum. Kita Leitung zu werden, wäre eine spannende Sache. Dass, was meine Chefin kann, kann ich auch! Voller Enthusiasmus gehst du dieses neue berufliche Projekt an. Du willst vorankommen und schickst gleich mal ein bis zwei Bewerbungen für die Position der Kita-Leitung raus. Die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch flattert ins Haus. Huch, was machst du jetzt? Du fragst dich, was dich jetzt erwartet und bist ein bisschen aufgeregt. 

Heute stelle ich dir fünf Stolperfallen vor, die dir auf dem Weg zur Kita Leitung begegnen. Damit du deinen Weg gut meisterst, gebe ich dir zu jedem Stolperstein einen Tipp. 

1. Stolperstein 

Ins kalte Wasser springen 

Du denkst dir: „Das bisschen Büroarbeit bekomme ich schon hin“. Schließlich hast du schon öfter die Barkasse abgerechnet und auch mal den Dienstplan geschrieben, während  deine Chefin im Urlaub war. „Das ist kein großes Hexenwerk“ denkst du. Oder ist es so, das eure Leitungsposition nicht besetzt ist, und alle im Team sagen, du das doch gut übernehmen könntest. Es findet sich niemand anderes, also machst du es einfach. Hut ab! 

In der Position angekommen, stellst du fest, dass zur Leitungsaufgabe noch viel mehr gehört, als du vorher gedacht hast. Du fühlst dich überfordert, bist genervt und dein Team schaut dir ganz genau auf die Finger. Was für ein Stress! So hattest du dir diese neue Aufgabe nicht vorgestellt.

1. Tipp: 

Mache dich vor dem Start als Kita Leitung mit den Qualifikationsanforderungen vertraut. Verschaffe dir einen Überblick bzgl. der Qualifikationsanforderungen für Leitungskräfte, den strukturellen  und den persönlichen Voraussetzungen. Du findest die Ausführungen in dieser Broschüre auf den Seiten 46-48. Sehr lesenswert!

https://www.uni-hildesheim.de/media/ub/Organisationsentwicklung_im_Elementarbereich/Organisationsentwicklung_in_Kitas_Gesamt_Final.pdf 

2. Stolperstein 

Sich abschotten 

Jetzt bist du in der Leitungsposition angekommen. Die neue Aufgabe fordert dich komplett heraus. Du musst deinen Tagesablauf neu strukturieren und deine Aufgaben erstmal alle sortieren, kennenlernen und umsetzen. Da bleibt natürlich keine Zeit, um noch die ganzen Zusatztermine wahrzunehmen und die beruflichen Kontakte zu pflegen. Also sagst du jegliche Termine ab und beschränkst dich auf das Nötigste. 

2. Tipp: 

Ich empfehle dir, genau das Gegenteil zu tun: Netzwerken und Kooperieren. Geh in deinen Sozialraum, mach dich bekannt. Pflege Kontakte zu wichtigen Kooperationspartnern und Leitungskollegen. Bau deine Expertise auf!

Ideen, um deine Expertise als Leitung weiterzuentwickeln:

a) Themenbezogene Leitungsrunden auf Trägerebene,

Beispiele: zum Thema Qualitätsmanagement. Konkret: gemeinsame Zielformulierung und Entwicklung von Prozessabläufen z. B. zu Eingewöhnung.

b) Fachtag auf Trägerebene

Beispiele: Vorstellung und Auszeichnung von Best-Practice-Ideen, z.B. Umsetzung altershomogener Gruppen, Projektarbeit, Partizipation.

c) Themenbezogene Facharbeitskreise mit der Fachberatung

Beispiele: Dialogisches Lesen, Sprachbeobachtung, Inklusionskonzept

d) Fortbildungen und Coaching zu Führungsthemen

Beispiele: Aufgaben delegieren, Team motivieren, Mitarbeitergespräche, sicher führen

3. Stolperstein 

Everybodys Darling sein 

Hast du gerade von der Kollegin zur Vorgesetzten gewechselt, oder das das bald an? Ich kenne das Gefühl, Freude über das  Vertrauen, dass dir ein Träger schenkt und dir zutraut, diesen Job gut machen zu können. Als Kita-Leitung möchtest du weiterhin den guten Kontakt zu den Kolleginnen pflegen. Ihr seid ja ein Team, das zusammenhält. Du verstehst dich als “ eine von ihnen“. Jetzt darfst du deine Rolle als Führungskraft ganz neu definieren. 

Es wird der Tag kommen, an dem du Entscheidungen treffen musst, die vielleicht nicht jeder Kollegin passen. In diesem sensiblen Situationen stolperst du gelegentlich über deine neue Rolle, denn du bist jetzt die Vorgesetzte.

3. Tipp

Freundschaften

Hast du dich mit Kolleginnen angefreundet? Das ist oft der Fall, schließlich verbringt man viel Zeit miteinander. Jetzt, wo du als Leitung arbeitest, solltest du dies mit deiner Kollegin besprechen: Wie wollt ihr damit umgehen und wie gelingt es, Privates und Berufliches zu trennen?

Nähe und Distanz

Als Leitung bist du nicht mehr unmittelbar eine vom Team. Viele Leitungskolleginnen bezeichnen sich auch als „gemeinsam – einsam“. Ja, einsam ist es auf diesem Posten oft und damit darfst du dich arrangieren.

Konkurrenz

Gibt es in deinem Team jemand, der auch gerne Leitung wäre, oder gibt es eine „heimliche“ Leitung? Das ist deine Konkurrenz. Auch mit diesem Thema darfst du dich auseinandersetzen und offen und konstruktiv damit umgehen. 

Respekt und Wertschätzung

Vielleicht musst du dir den Respekt bei einigen Kolleginnen erst noch „erarbeiten“. Hier ist es wichtig, klar zu kommunizieren und sich eindeutig abzugrenzen.

4. Stolperstein 

Schlecht über den Träger sprechen 

Wie war deine Einstellung zum Träger bisher? Hast du dich damit nicht viel beschäftigt, weil du schließlich wenig oder keine Berührungspunkte hattest? Oder warst du eher genervt, wenn wieder neue Vorgaben von der Geschäftsführung kamen? Bist Du diejenige, die tausend Gründe findet, warum die Vorgabe nicht umgesetzt werden kann? Oder bist du diejenige, nach Lösungen sucht? 

Deine Haltung und deine Einstellung zum Träger solltest du auf den Prüfstand stellen. Schlecht über den Träger zu sprechen ist ganz ungünstig. Wie willst du Trägerinteressen vertreten, wenn du ihm gegenüber nicht loyal bist. Das macht dich unglaubwürdig.

4. Tipp 

Welche Rolle willst du ihm gegenüber einnehmen?  Stell dir die Frage, wie du konkret die Zusammenarbeit mit deinem Träger gestalten kannst! Jetzt gilt es, diese Zusammenarbeit mit dem Träger zu gestalten. Ja, auch von deiner Seite! Natürlich ist es dein Chef, oder deine Chefin und ihr steht nicht auf einer Hierarchieebene. Das ist klar. Aber du kannst aktiv vorangehen und deinen Teil dazu beitragen. Du willst doch nicht „Befehlsempfänger“ sein, oder? 

Du bist das Bindeglied zwischen Träger und Team und möchtest dies positiv leben. Sei deinem Träger gegenüber loyal und vertrete das Leitbild und die Vereinbarungen klar im Team, auch wenn deine Meinung evtl. eine andere ist. 

Themen, die die Zusammenarbeit mit dem Träger betreffen, könnten z.B. folgende Aspekte sein: Du sprichst mit deinem Vorgesetzten über das dir zur Verfügung stehende Finanzbudget, du klärst Fragen zur Personalaquise, du bist z.B. in einer Steuerungsgruppe für euer Qualitätsmanagement eingebunden. 

5. Stolperstein 

Im Hau-Ruck-Verfahren neue Projekte umsetzen 

Du kommst in ein neues Kita-Team, du eröffnest eine nagelneue Kita mit einem neuen Team, oder du übernimmst die Leitung in deinem alten Team. Es geht los und du bist hoch motiviert. Bereits im ersten Monat stellst du fest, dass einiges nicht so läuft, dir vorstellst. Schließlich hast du dich fachlich schon richtig gut vorbereitet. Du bist Fachwirtin für Erziehungswesen, hast du einen Bachelor gemacht, oder dich mit einer Leitungsfortbildung gut auf diese neue Funktion vorbereitet. Jetzt willst du also loslegen. 

Im Schnellverfahren möchtest du dein Team mitnehmen und einiges im Kita-Alltag verändern. Denn das was du dort beobachtest, gefällt dir ganz und gar nicht. Du möchtest den einzelnen Kolleginnen erklären, wie man wertschätzend und auf Augenhöhe mit Kindern kommuniziert. Du willst die „Strafaufgaben“ abschaffen, die Kinder bekommen, wenn sie nicht richtig „funktionieren“. Beim Mittagessen möchtest du die Unterhaltung der Kinder untereinander fördern und die bestehende Regel „beim Essen spricht man nicht“ über Bord werfen. Der Morgenkreis soll ab jetzt täglich stattfinden und die Kinder sollen die Turnhalle täglich nutzen dürfen. 

5. Tipp 

Gib deinem Team und dir Zeit. Gib ihnen sehr viel Zeit. Realistisch ist ein Zeitraum von einem Jahr. Ich höre dich schon sagen: “ das geht doch gar nicht!“, oder “ das muss viel schneller gehen!“ aus meiner Erfahrung weiß ich, Veränderung braucht Zeit! Du kennst den Spruch: “ gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!“ so ist es auch, wenn du dich als neuer Kita-Leitung mit deinem Team auf den Weg machst. 

Was kannst du tun? Hospitiere in den ersten 4 Wochen in allen Gruppen. Dabei reicht es aus, täglich ca 2 Stunden möglich ist. Notiere dir im Anschluss die Stärken und Ressourcen deiner Kolleginnen. Führe anschließend mit jeder Kollegin ein Einzelgespräch. Höre genau hin: was wünscht sie sich, was sind ihre Stärken, wie kann sie sich gut einbringen. Gib ihr ein Feedback zu Ihren Stärken und Ressourcen, die du während der Hospitation beobachtet hast. 

Wichtig: Es geht um Bindung und Beziehung! Baue zunächst eine positive Beziehung zu deinen Kollegen auf, sie in ihrem Tun und finde eine gemeinsame Basis. Stelle deiner Veränderungsprojekte zugunsten this Beziehungsaus und der Teamentwicklung eine Weile zurück. Wenn dieser Meilenstein gelingt und du gute Beziehungen aufgebaut hast, kannst du mit den Veränderungsprozessen im Kita-Alltag beginnen. 

Du brauchst Coaching & Beratung

Fühlst du dich gerade total überfordert von den ganzen Anforderungen, die an dich als Kita-Leitung gestellt werden? Wenn du Unterstützung suchst, dann lass uns gerne ein unverbindliches Kennenlerngespräch führen. Das Gespräch kannst du in meinem Onlinekalender buchen. Es findet über Zoom Videokonferenz statt. Wir klären, ob und wie ich dir helfen kann.

Mitarbeiter motivieren – Das kannst du als Kita-Leitung tun

Mitarbeiter motivieren – Das kannst du als Kita-Leitung tun

Was motiviert Mitarbeiter? Längst ist bekannt, dass Geld,  Arbeitszeiten und gute Arbeitsbedingungen die Motivation der Mitarbeiter motivieren. Aber wie kann es  gelingen, Mitarbeiter zu motivieren, die ausschließlich mit einer Gehaltserhöhung nicht zu erreichen sind? Diese Mitarbeiter wollen ganz besonders wirksam sein. Sie fragen sich, wie sie sich in den vorhandenen Strukturen des Kitaträgers entfalten und ihre Stärken einbringen können. Passt die Führungskultur des Kitaträgers zu mir? Kann ich selbst Entscheidungen treffen und mich weiter entwickeln? Wie steht es mit der Teamkultur?

Beispiel Michaela: 

Michaela ist Fachkraft in einer Kita A. Sie hat viele Freiräume, kann selbst Entscheidungen treffen und ihren Kita Alltag sehr autonom planen. Durch die Projektarbeit in der Kita ergeben sich immer wieder spannende Bildungssituationen. Ihre Kita Leitung kann sie immer um Rat fragen. Sie erhält konstruktives Feedback zu ihrer Arbeit. Michaela arbeitet gerne mit ihren Kolleginnen im Team zusammen. Auch die trägerübergreifende Arbeitsgruppe erlebt sie als sehr harmonisch und fruchtbar.

Beispiel Karin:

Karin arbeitet als Fachkraft in der Kita B. Durch ihre Gruppenleitung und Kitaleitung sind ihr zahlreiche Vorgaben zu eng gesteckt. Es gibt ein Qualitätsmanagement mit vielen Verfahrensanweisungen, die wenig Freiraum lassen. Karin würde so gerne kreativer arbeiten. Sie hat eine Idee, wie die Eingewöhnungsphase harmonischer und stressfreier für Kinder, Eltern und Erzieher gestaltet werden könnte. Die Vorgabe des Krieges muss befolgt werden: Das Berliner Eingewöhnungsmodell wird eins zu eins umgesetzt. Wenn Karins Chefin etwas zu ihr sagt, ist es fast immer Kritik. Karin hat das Gefühl, ihre Ideen interessieren niemanden.

Karin und Michaela, zwei Fachkräfte in zwei unterschiedlichen Kitas: du weißt natürlich, welche Erzieherin stärker motiviert ist. 

Checkliste Rahmenbedingungen

Die folgende Checkliste kannst du benutzen, um zu klären, welche Rahmenbedingungen bereits erfüllt sind. An welchen Stellschrauben kannst du noch drehen, um das Mitarbeiterengagement zu  erhöhen?

Wie groß sind deine Verhandlungsspielräume?

Erleben die Mitarbeiter genug Abwechslung? Können Sie immer wieder neues lernen? Erhalten Sie genügend soziale Unterstützung, wenn sie Hürden meistern – Von der Kitaleitung oder von den Kollegen aus dem Team? 

Wie wertschätzend ist die Führungskultur in deiner Kita? 

Wie erlebst du sie selbst und wie wertschätzend ist dein eigener Führungsstil? Stimmen die Werte des Unternehmens mit den Werten der Mitarbeiter überein? Wie stark können sich die Mitarbeiter damit identifizieren?

Widerstandsfähigkeit pflegen und erhöhen. Wir alle kennen den Spruch „ Stärken stärken und Schwächen schwächen“. Wie kannst du die Widerstandsfähigkeit erhöhen, persönliche Entwicklung ermöglichen und organisationale Leistung kultivieren (in Anlehnung an Cameron et al. 2003).

Das psychologische Kapital der Mitarbeiter

In der positiven Psychologie wird das psychologische Kapital (kurz: (PsyCap) eines Mitarbeiters untersucht. Wie wertvoll ist die Ressourcen Menschen für das Unternehmen? In unserem Fall für den Kitaträger.

PsyCap setzt sich aus vier Faktoren zusammen:

  1. Selbstwirksamkeit: Wie überzeugt bin ich von meinen eigenen Fähigkeiten?
  2. Hoffnung: Wie stark fokussiere ich mich auf meine Ziele und halte daran fest?
  3. Resilienz: Wie bewältige ich Probleme und gehe ich mit Rückschlägen um?
  4. Optimismus: Wie optimistisch blicke ich in die Zukunft?

In einer groß angelegten Analyse wurde 2011 zusammen gefasst, welche positiven Auswirkungen es hat, das psychologische Kapital der Mitarbeiter gezielt zu entwickeln (vgl. Avey et al. 2011). 

Positive Effekte durch die Entwicklung des PsyCap

  • Meine Arbeitszufriedenheit steigt. 
  • Ich bin gesünder (sinkende Krankenquoten). Ich entwickle mehr Eigeninitiative. 
  • Meine Loyalität zum Arbeitgeber wächst. 
  • Ich lerne schneller und bin kreativer. 
  • Ich bin humorvoller. 
  • Ich bin leichter zu führen. 
  • Ich gehe ganz in dem auf, was ich tue.

Wie man das psychologische Kapital erhöhen kann

Um die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen, blicken wir auf die vier Faktoren des psychologischen Kapitals der Mitarbeiter: 

1. Selbstwirksamkeit erhöhen

Als Selbstwirksamkeit bezeichnet man die Überzeugung, aufgrund eigener Kompetenz eine gewünschte Handlung erfolgreich ausführen zu können (Albert Bandura). Du kennst sicherlich dieses Gefühl, wenn du an dich glaubst, und absolut überzeugt billst, die anstehende Aufgabe zu bewältigen. Du sagst dir: „ Das krieg ich hin!“

Der Grad der Selbstwirksamkeit wird durch folgende Faktoren beeinflusst: 

  • Kompetenzerwartung: was glaube ich, wie gut ich meine Kompetenzen bei der neuen Aufgabe abrufen kann?
  • Ergebniserwartung: was glaube ich, welche Ziele ich erreichen kann?
  • Positive und negative Emotionen, die sich aus diesen Erwartungen ergeben.

Hier kannst du dir eine Übung zur Erhöhung deiner Selbstwirksamkeit herunterladen: PDF herunterladen.

Reflexion zu deiner Selbstwirksamkeit

  • In welchen Situationen habe ich bereits eine ähnliche Herausforderungen gemeistert?
  • Welche Ziele habe ich dabei erreicht? 
  • Welche meiner Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Stärken habe ich dabei besonders genutzt? 
  • Welche meiner Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Stärken werden mir bei der neuen Herausforderung besonders helfen? 
  • Wenn es richtig gut läuft: Welche positiven Ergebnisse kann ich erwarten? Wie werde ich mich dann fühlen? Wie stolz werde ich auf mich sein?
  • Wie schaffe ich es, mögliche Hürden zu meistern? Welche meiner Stärken kann mir dabei nutzen?
  • Was verändert sich, wenn du deine Aufmerksamkeit auf erfolgreich gemeistert der Situation und deine Fähigkeiten und Stärken richtest?

Nutze deinen positiven Fokus. Neues Denken, Handeln oder Fühlen verändert die Verschaltensmuster in unserem Gehirn. Wissenschaftler nennen dieses Änderungspotenzial die  Neuroplastizität des Gehirns. Konzentriere dich in deiner Erinnerung auf das Positive, dass du erreicht hast. So kannst du deine Selbstwirksamkeit gut erhöhen.

Die Hoffnung steigern

  • Wer genug Hoffnung hat, hat den unbedingten Willen, seine Ziele zu erreichen.
  • Die Zuversicht, die Ziele selbst erreichen zu können
  • Die Fähigkeit, Hindernisse zu meistern.

Wie sieht es in deiner Kita aus? Herrscht dort ein Klima, dass die Hoffnung der Mitarbeiter begünstigt? Finde es mit der folgenden Check Liste heraus: PDF herunterladen.

Checkliste Hoffnung

  • Die Mitarbeiter sind intensiv in die Entwicklung der Zähler eingebunden. 
  • Die Mitarbeiter sind stark in die Prozesse/ Weiterentwicklung der Kita beteiligt und identifiziere dich sehr damit.
  • Die selbstgesteckten Ziele sind ehrgeizig und motivierend für die Mitarbeiter. 
  • Die Schritte zum Ziel sind klar. Die Teilziele sind von Mitarbeitern selbst gesetzt.
  • Die Mitarbeiter bekommen alle erforderlichen Ressourcen und die Unterstützung, die sie brauchen.
  • Die Mitarbeiter haben großen Spielraum, um eigene Fähigkeiten zu entwickeln und Hindernisse selbst zu überwinden.

Wie sehen deine Ergebnisse aus? Hast du oft weiß nicht oder trifft nicht zu angekreuzt? Dann besteht in puncto Hoffnung Handlungsbedarf. Aus den Antworten kannst du entsprechende Maßnahmen ableiten.

Die Widerstandskraft verbessern

Reservieren Tag Menschen haben die Fähigkeit, belastende Situationen schnell zu verarbeiten und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Resilienz lässt sich trainieren. Mitarbeiter können zunehmend widerstandsfähiger werden, wenn sie Krisen und emotionale Herausforderungen meistern. Mit der folgenden Checkliste kannst du prüfen, ob in eurer Kita ein resilienzförderndesklima herrscht.

Lade dir die Checkliste Resilienz verbessern herunter: PDF herunterladen.

Checkliste resilienzfördernde Rahmenbedingungen

  • Ich unterstütze meine Mitarbeiter darin, ihre eigene Fähigkeit zur Selbstregulation und selbst Wahrnehmung zu verbessern, indem ich Freiräume schaffe, offene Fragen stelle, damit sie selbst oder in einer gemeinsamen Reflexion auf Problemlösungen kommen.
  • Ich sorge dafür, dass meine Mitarbeiter ihre Stärken besser kennen und realistischer einschätzen.
  • Ich fördere die Zusammenarbeit im Team, so dass gegenseitige Unterstützung alltäglich ist.
  • Ich schaffe die Rahmenbedingungen, damit meine Mitarbeiter auf ihre Gesundheit und Lebensballons achten und so dauerhaft widerstandsfähig bleiben. Ich sorge dafür, dass meine Mitarbeiter zum Beispiel genügend Pausen machen oder am Abend auch Zeit für Ihre Familie haben.
  • Ich biete den Mitarbeitern in Krisensituationen Unterstützungsmaßnahmen an, etwa Mentoring beziehungsweise Coaching

In welchen Bereichen siehst du Handlungsbedarf? Sprich mit deinen Mitarbeitern darüber, wie sie selbst ihre Situation einschätzen.

Tipps zur Verbesserung der Resilienz:

  • Gemeinsam nach Auswegen aus der Krise suchen, anstatt Gründe für das Misslingen zu diskutieren
  • Welche Stärken können der Mitarbeiterin, beziehungsweise dem Team in diesem Augenblick helfen, anstatt darüber nachzudenken, was noch alles passieren kann und was andere denken.
  • Rückschau halten, welche Situation habt ihr im Kita-Alltag sonst schon gemeistert und wie gestärkt seid ihr daraus hervorgegangen. Nicht jammern.
  • Lass das lösungs- und zielorientierte Denken bei dir und deinen Mitarbeitern zur Gewohnheit werden, damit ja optimistischer in die Zukunft blicken könnt.

Den Optimismus stärken

Optimistische Menschen gehen davon aus, dass ihre Handlungen und Situationen ein gutes Ergebnis haben werden.

Leitfragen zum Aufbau von Optimismus

  • Wie hast du bisher positive Ergebnisse erzielt und was war konkret dein Beitrag? 
  • Welcher hilfreiche Glaube über dich selbst ist dabei entstanden? (Beispiel, was ich will, das schaffe ich auch.)
  • Wie unterstütze ich meine Mitarbeiter dabei, mit Misserfolgen umzugehen und daraus zu lernen?
  • Wie helfe ich Ihnen dabei, realistisch zu reflektieren, statt perfektionistisch auf Defizite zu fokussieren?

Lade dir hier die Checkliste zum Aufbau von Optimismus herunter: PDF herunterladen.

Checkliste Optimismus

Meine Mitarbeiter akzeptieren die erreichen Ergebnisse und lerne daraus. 

Sie blinken stets nach vorn, finden Lösungen und Verbesserungen für die Zukunft. 

Offenheit, Wohlwollen und Wertschätzung stehen bei uns im Vordergrund.

Reflektiere auch deinen eigenen Optimismus, die Art wie du Ergebnisse akzeptierst, den eigenen Grad der Perfektion und die Orientierung auf Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft.

Du brauchst Coaching & Beratung

Fühlst du dich gerade total überfordert von den ganzen Anforderungen, die an dich als Kita-Leitung gestellt werden? Wenn du Unterstützung suchst, dann lass uns gerne ein unverbindliches Kennenlerngespräch führen. Das Gespräch kannst du in meinem Onlinekalender buchen. Es findet über Zoom Videokonferenz statt. Wir klären, ob und wie ich dir helfen kann.

Erfolgsfaktoren guter Zusammenarbeit im Team

Erfolgsfaktoren guter Zusammenarbeit im Team

Unterschiedliche Akteure = viele unterschiedliche Ansprüche

Ein Team ist nur so gut wie sein schwächstes Glied. Gerade in Kindertageseinrichtungen ist es besonders wichtig, die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Die Ressourcen jedes Einzelnen zu kräftigen und herauszustellen. 

Wenn du morgens deine Brötchen kaufst, dann bist du der Geldgeber und der Kunde in einer Person. Bei der Kindertagesbetreuung ist dies ganz anders: Geldgeber (Staat, Kommune) und Kunden (Eltern, Kinder) sind nicht die Gleichen. Alle wollen teils ganz unterschiedliche Dinge. Die Politik möchte beispielsweise eine flexible Randzeitenbetreuung bis 20.00 Uhr zwecks Vereinbarung von Familie und Beruf. Die Mutter in der Kita möchte ihr Kind nur an zwei Tagen bringen, weil sie da arbeitet. Die freien Tage will sie mit ihrem Kind verbringen. Der Träger hat Probleme Personal einzustellen, weil der Markt leergefegt ist. 

Die Trägerlandschaft ist ja vor Jahren ganz breit aufgestellt worden „Trägervielfalt“ ist hier das Stichwort. Neben der bunten Trägerlandschaft gibt es auch ganz unterschiedliche Interessen bei den einzelnen Akteuren. Selbstverständlich wollen ALLE ihre Erwartungen erfüllt sehen, Eltern, Träger, Sozialraum, Politik, um nur einige aufzuzählen. Die Interessen die gedeckt werden müssen kommen aber in den meisten Fällen unmittelbar von den Eltern. Wie kannst du bei all diesen unterschiedlichen Erwartungen das Team in´s  Boot holen?

Komplexere Aufgaben für das Team 

Das Team einer Kita unterliegt unterschiedlichen Einflüssen von außen, die sich mit dem Wandel der Zeit stets verändern.  Gesellschaftliche Anforderungen in den Erziehungsmethoden verändern sich. Neue Konzepte in den Bildungsplänen kommen hinzu, wie zum Beispiel Familienzentrum, U3-Betreuung, Erweiterung der Einrichtung, Personalwechsel, Bewegungskindergarten, Haus der kleinen Forscher, KitaPlus, Sprach-Kita, Literaturkita,… Viele Einflüsse fordern von jedem einzelnen Teammitglied ein hohes Maß an Selbstreflexion und Anpassungsfähigkeit. 

Gute Teamarbeit

Doch was macht eine gute Zusammenarbeit im Team denn jetzt wirklich aus? Wie müssen die internen Strukturen im Team gestrickt sein, dass unterschiedliche Menschen Hand in Hand zusammenarbeiten und für den Kunden ein zufriedenstellendes, einheitliches Bild ergibt?

Ich habe in den letzten Jahren in vielen unterschiedlichen Teams gearbeitet. Natürlich zuerst selbst als Fachkraft in meinen Anfangsjahren als Erzieherin. Erst nach einiger Zeit bin ich in die Führungsrolle übergegangen und es lag an mir ein erfolgreiches Team aufzubauen, die Schwächen und Stärken eines jeden Einzelnen kennen zu lernen und diese ins richtige Licht zu rücken. In jedem Team gibt es unterschiedliche Rollen und nicht immer ist es so, dass jeder sich mit seiner Rolle gleich gut abfindet und diese für sich zu schätzen weiß.

Gemeinsame Ziele stärken den Zusammenhalt

Gemeinsame Ziele sind für eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig. Wenn alle zusammen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten ist es viel leichter sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Eine klare und deutliche Kommunikation ist für eine gute Zusammenarbeit im Team grundlegend. Ebenfalls wichtig für eine gute Organisation und Koordination ist eine eindeutige Struktur der Hierarchie. Und obwohl ein Team Hand in Hand arbeitet, braucht es eine gewisse Hierarchie, um Entscheidungen zu treffen. Jeder sollte seine Rolle kennen und dieser treu bleiben, sei es auf persönlicher als auch geschäftlicher Ebene. 

Normen regeln das Zusammenleben

Regeln, Werte und Standards sind Normen, die nirgends fehlen dürfen. Sie führen zu Respekt und Befolgung von Vorschriften und Dienstanweisungen. Die Loyalität in einem Team ist etwas das sehr wichtig ist. Ohne loyalen Mitarbeiter oder Teammitglieder, kann sich kein Vertrauen entwickeln. Ein gutes, gesundes und harmonisches Miteinander, sprich eine gute Zusammenarbeit im Team, ist ausgeschlossen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist das, was ein Team ausmacht und die Arbeitsqualität stark verbessert. 

Das spontane, verlässliche und sichere Arbeiten mit den Kindern ist mir bei meiner täglichen Arbeit sehr wichtig. Der erste Schritt ist, gemeinsame Werte im Team zu vereinbaren.  Wir möchten den Kindern ein gutes Vorbild zu sein, ihnen die Werte weitergeben die uns in unserem Team wichtig sind. In meinem ersten Team habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viele Werte gibt, die wir alle vertreten und die wir beibehalten möchten. So zum Beispiel Autonomie, Sicherheit und Vertrauen. 

Über die Jahre hinweg entsteht ein WIR-Gefühl im Team. Das ist essentiell, um Höhen und Tiefen gemeinsam zu stemmen. Wir arbeiteten immer wieder daran, uns loyal den anderen Kollegen gegenüber zu verhalten. Und gelang das mal nicht, wurde es geklärt. Wie läuft das in deinem Team? Gibt es bei euch eine gute Zusammenarbeit im Team?

Es braucht in jedem Team eine gewisse Hierarchie

In jedem Team muss klar sein, wer die leitende Position einnimmt. Arbeiten wir als Erzieher zusammen, dann ist es sowohl für die Erzieher, als auch für die Kinder sehr wichtig, dass wir alle am selben Strang ziehen. Das wiederum setzt voraus, dass wir die Rollen im Team geklärt haben. Es ist wichtig, dass du als Kita-Leitung dir Gedanken dazu machst, was deine Mitarbeiterinnen erledigen sollen, dass sie sich auf ihre Arbeiten konzentrieren können, die sie ausüben. Sie brauchen manchmal eine führende Hand, um Sicherheit gewinnen zu können und eine gute Zusammenarbeit im Team umsetzen zu können. 

Sind alle Teammitglieder glücklich in ihrer Rolle?

Fühlt sich jemand in seiner Rolle oder Position nicht wohl, dann hat das Auswirkungen auf das ganze Team. Jemand, der lieber als Leitung tätig sein würde und nicht als Fachkraft in der Gruppe arbeiten möchte, trägt Missmut in sich. Dieser Missmut spiegelt sich in der Zusammenarbeit mit den Kindern und auch in der Beziehung zur eigentlichen Chefin. Wünsche ich in der anderen Position sein zu dürfen, dann lasse ich sie das indirekt spüren, widersetze mich innerlich den Anweisungen und bringe das Team ins Ungleichgewicht. So kann eine gute Zusammenarbeit im Team vor die Wand gefahren werden. Schließlich habe ich immer in Hinterkopf, dass ich es vielleicht besser könnte oder anders machen würde.

Sicher Führen lernen 

Ein Team erfolgreich zu führen ist natürlich keine leichte Aufgabe. Aber es ist auch eine Aufgabe in die man langsam reinwachsen muss und für die man die Kompetenzen erst mit der Zeit richtig erlernt. Fehler im eigenen Handeln führen dazu beim nächsten Mal achtsamer auf Unstimmigkeiten einzugehen. Auch ich musste das lernen und weiß, dass die Praxis dich ein gutes Stück weiter bringt. Menschliche Interaktion und Kommunikation ist oft viel schwieriger, als es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Hier kannst du dir 11 Tipps für erfolgreiche Teamarbeit herunterladen: https://t3n.de/news/faktoren-erfolgreicher-teamarbeit-560392/

Du möchtest lernen wie auch du erfolgreich dein Team führen kannst? Wie kannst du eine gute Zusammenarbeit im Team umsetzen? Melde dich bei mir und wir schauen uns deine aktuelle Situation an und klären, ob ich dich unterstützen kann. Buche dir gerne ein Kennenlerngespräch mit mir: https://tanjakoester.tucalendi.com/termin/online

Teamsitzung kreativ gestalten

Teamsitzung kreativ gestalten

Früher ging es mir als Erzieherin selbst oft so, dass ich wöchentliche Teamsitzungen als langweilig und zäh empfand. Für mich war es oft ein leidiges Thema. Meine Motivation rutschte in den Keller, wenn die Leiterin zur Teamsitzung Montags einlud. Die Diskussion ging schnell vom Hundertste ins Tausendste. Selten schafften wir es das Problem gemeinsam zu benennen und eine Lösung dafür zu finden. Viel zu oft wurde lange um den heißen Brei geredet, anstatt lösungsorientiert gemeinsam die Sache anzugehen. Als Leitung wollte ich das Thema natürlich ganz anders umsetzen. Doch aller Anfang ist schwer.

Vieles ist leichter gesagt als getan. Ich machte mir meine Gedanken. Ich führte eine Tagesordnung ein, die ich meinen Mitarbeiterinnen vorstellte. Jeder konnte so im laufe der Woche seine Ideen und Vorschläge noch dazu schreiben und wir kamen gemeinsam viel schneller zur gemeinsamen Lösung. Die Diskussionsstruktur wurde klarer, was alle im Team sehr zu schätzen lernten. Wenn auch du mehr Ordnung und Struktur in deinen Teamsitzungen suchst, dann möchte ich dir jetzt ein paar einfache und konkrete Vorschläge an die Hand geben. Probiere dich gerne aus und wer weiß vielleicht kannst du das eine oder andere verankern und deine Teammitglieder begeistern?

Die Erfolgsrunde als motivierender Einstieg

Um das erste Eis zu brechen und deine Teammitglieder zu motivieren, lasse jeden Einzelnen über positive Erfahrungen in seiner Arbeit sprechen und sind diese noch so klein. Vielleicht hat ein Kind sich zum ersten Mal geöffnet und von seinen Ängsten erzählt oder nicht mehr geweint, als die Mama morgens den Gruppenraum verlassen hat, um zum Auto zu gehen? Stimmt euch gemeinsam mit kleinen Erfolgserlebnissen positiv auf die gemeinsame Besprechung ein.

Besprich ein erstes Thema im Rundgespräch

Eine Gruppe öffnet sich einem Thema leichter, wenn jeder offen, ehrlich und ohne Druck von außen seine Gedanken dazu mitteilen kann. Vielleicht möchtest du wissen, was dein Team von einer neuen Verabredung zum Ablauf der Eingewöhnung hält? Stell das Thema neutral vor und lass dir rundum Anregungen, Ideen oder auch Kritik geben. Gib jedem die Chance seine Meinung zu äußern und reich das Sprachrohr rundum. Lass deine Teammitglieder sprechen, während du leise, nickend entsprechende Notizen machst. Im Anschluss solltest du eine kleine Zusammenfassung geben und das Thema eventuell später erneut aufgreifen, wenn deine eigenen Gedanken dazu weiter ausgereift sind.

Interaktiv gestaltet sich ein Stimmungsbarometer

Du hast das Gefühl im Team herrscht schlechte Stimmung? Irgendwie kannst du aber nicht ausmachen, was genau der Grund ist oder du bist dir gar nicht sicher, ob dem überhaupt so ist? Vielleicht ist es auch einfach nur dein eigenes Gefühl?

Der Stimmungsbarometer kann dir und deinem Team helfen sich zu äußern ohne konkrete Themen zu benennen. An einer Flipchart bringst du ganz oben einen lachenden Smiley, in der Mitte den neutralen und ganz unten den traurigen Smiley an. Jeder der möchte darf sein Kreuz an der entsprechenden Stelle machen. Wer mag kann ein Kommentar zum Kreuz geben. Warum gerade jetzt diese oder die andere Stelle? Was brauche ich, um mein Kreuz beim nächsten Mal weiter oben zu machen? Aber sei vorsichtig und dränge niemanden zu einer Aussage.

Nutze die aktuelle Stimmungslage um Rückfragen zu stellen. Aber denke daran, frage nicht nach dem Warum der schlechten Stimmung, sondern versuche lösungsorientiert auf die aktuelle Lage einzugehen. Was brauchen meine Teammitglieder, um konstruktiv arbeiten zu können?

Du möchtest mit deinem Team mehr erreichen? Probiert euch gemeinsam an der Disney-Strategie

Es gibt sie in jedem Team. Die Rolle des Visionärs, des Kritikers und des Realists. Und auch jeder Mitarbeiter trägt sie in sich. Der eine übt vielleicht mehr Kritik, der andere sieht die Dinge realistischer. Du als Teamleitung solltest deinem Team die Chance geben von jeder Rolle zu profitieren.

Gemeinsam geht ihr auf Entdeckungsreise und gebt den Rollen eine Chance. Überlege dir, ob du den Personalraum in drei Bereiche unterteilen möchtest oder ob du drei Stühle zur Verfügung stellst. Durchlaufe die Bereiche mit allen Teammitgliedern.

Im ersten Bereich äußert ihr euch zu den Visionen des Teams. Jeder darf etwas sagen, aber wichtig dabei ist, dass ihr nur träumt und in die Glaskugel schaut. Was wünschen wir uns für die Zukunft? Wo sehen wir uns heute in fünf Jahren?

Im zweiten Bereich geht es um klare Vorgaben. Realistisch macht ihr euch an die Umsetzung aktueller Thema. Wer hat konkrete Lösungsvorschläge für das Problem zu den viel zu kleinen Spielgruppen oder dem akuten Personalmangel wegen Krankheit im Winter?

Im letzten Bereich geht der Kritiker mit euch durch. Auf alles und jeden habt ihr ein kritisches Auge. Nutzt die Möglichkeit, um Verbesserungsvorschläge zu sammeln. Vielleicht entsteht ein entscheidender Vorschlag für das lang umstrittene Problem bezüglich des Zugangs zum Spielplatz für die ganz Kleinen in der U3-Gruppe?

Wie fühlst du dich jetzt mit Blick auf die nächste Teamsitzung? Hast du neue Anregungen gefunden, um das nächste Treffen strukturiert, motiviert und zielorientiert anzugehen? Einen letzten Tipp möchte ich dir noch auf den Weg geben.

Das Blitzlichtgewitter zum Abschluss

Fordere jeden Einzelnen dazu auf eine Rückmeldung zu seiner momentanen Stimmungslage zu geben. So schaffst du Raum sich zu äußern und vielleicht kommt so die eine oder andere Verstimmung, Ärgernis oder auch Überforderung ans Licht. Achte darauf, dass jeder sich kurz äußert, dass niemand die Aussagen des anderen kommentiert und jeder in der Ich-Person spricht. Abschließend kannst du die Aussagen zusammenfassen und auch für neue Gesprächspunkte in Aussicht stellen.

10 kreative Methoden für die Teamsitzungen (PDF)

Möchtest du mehr? Hier habe ich zum Abschluss für dich noch Bonus-Material. Aus meinem Videokurs kannst du hier das gesamte Kursmaterial mit einfachen und schnell umsetzbaren Methoden für spannende Teamsitzungen und Planungstage herunterladen. Hier -> 10 kreative Methoden für deine Teamsitzungen herunterladen

Erzähle mir auch gerne ein wenig von deinen Teamsitzungen. Welche Erfahrungen hast du als Leitung bereits gemacht? Wie bist du mit negativen Stimmungen umgegangen und welche Tipps möchtest du uns geben, um mehr Spaß, Verständnis und Erleichterung ins Team zu bringen?

Übringens: Kennst du meinen Podcast „Erfolgreich als Kita-Leitung“ schon?. Hör gern mal rein und nimm frische Inspiration mit.

Kita-Leitung | Vom Job zur Berufung

Kita-Leitung | Vom Job zur Berufung

Warum arbeitest du hier?

Angenommen du fragst in deiner Kita mehrere Kolleginnen nach ihrem Job. Auf die Frage: „Warum arbeitest du hier?“, bekommst du ganz unterschiedliche Antworten. Maike sagt: „Ich arbeite hier, um Geld zu verdienen“. Elke sagt: „Ich will Karriere machen und Kita-Leitung werden“. Natalie hingegen erklärt: „Ich möchte eine richtig gute pädagogische Arbeit machen, damit die Kinder ihr volles Potenzial entwickeln können und gut auf ihr Leben vorbereitet werden hin zu eigenverantwortlichen, kompetenten Menschen“. Fachkräfte, die einen tieferen Sinn in ihrer Kita Arbeit sehen, setzen sich viel stärker ein, erzielen sehr gute Ergebnisse und sind leistungsbereit.

In diesem Blogartikel geht es um die Berufung. Amy Wrzesniewski, Professorin für Organizational Behavior an der Yale Universität, beschreibt drei grundlegende Einstellungen für Arbeit. 

Arbeit als Broterwerb

Menschen mit dieser Einstellung geht es vor allen Dingen darum, Geld zu verdienen und ausreichend abgesichert zu sein. Arbeit ist für sie Pflichterfüllung. Arbeiten muss man. Der Spaß steht dabei nicht im Vordergrund. Diese Mitarbeiter warten in der Regel auf den Feierabend, das Wochenende und den nächsten Urlaub. Laut der Gallup Organization, einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut, trifft diese Aussage zurzeit auf circa 70 % der Beschäftigten in Deutschland zu.

Arbeit als Karrieresprungbrett

Mitarbeitende dieser Kategorie richten ihren Blick auf die Zukunft. Sie warten auf den nächsten Karriereschritt, die nächste Gehaltsstufe. Sie streben nach mehr Ansehen und Anerkennung. Diese Kolleginnen und Kollegen zeigen einen hohen Einsatz und sind sehr interessiert. Deswegen sind sie auch oft bei Führungskräften beliebt. Diese Mitarbeitenden finden oft nicht ihr Gleichgewicht und können langfristig nicht immer leistungsfähig bleiben. Im schlimmsten Fall werden sie krank oder steigen ganz aus. Hinzukommt ein weiteres Problem: Mitarbeiter mit einem starken Konkurrenzverhalten verhindern eventuell auch die Entfaltung der einzelnen Ressourcen im Team.

Job als Berufung

Diejenigen Fachkräfte, die ihre Arbeit als Berufung erleben, empfinden einen tieferen Sinn. Dahinter steht das größere Ganze. Sie leisten einen wichtigen Beitrag und identifizieren sich mit den Zielen ihrer Arbeit. Die Arbeit selbst begeistert sie und bringt ihnen Erfüllung. Diese Mitarbeitenden zeigen einen hohen Einsatz, entwickeln sehr gerne ihre Stärken weiter und machen sich stets auf zu neuen Ufern. Sie wollen nicht in erster Linie befördert werden. Hohe Arbeitsbelastung erleben sie seltener als negativen Distress, sondern ganz im Gegenteil, als positiven Stress.

Jeder Job kann als Berufung erlebt werden

Zu welcher Kategorie würdest du selber dich zählen? Kann jeder Job zur Berufung werden? Dies ist ganz klar mit JA zu beantworten. Jeder Job kann als Berufung erlebt werden. Und dabei kommt es gar nicht auf die Art der Arbeit an. Von der Putzfrau bis zum Arzt kann jeder seinen Job als Berufung erleben. Entscheidend ist, seine eigene Tätigkeit selbst so zu verändern, dass Sinn und Ausführung für einen selbst passen. Was bedeutet das jetzt konkret? Genau genommen tun wir dies unbewusst schon längst: Abläufe werden angepasst, Aufgaben weggelassen oder hinzugefügt, so dass sie für die Fachkräfte in der Kita Sinn ergeben und die Aufgabe unterm Strich mehr Freude bereitet.

Wie kann eine Führungskraft Mitarbeitende auf ihrem Weg zur Berufung unterstützen?

Aufgaben ändern

Im ersten Schritt kannst du dich fragen, ob die Art der Aufgabe verändert werden kann, einzelne Prozesse angepasst oder neugestaltet werden können. Versetze dich in die Lage der Kollegin oder des Kollegen: Würdest du gerne die Aufgabe der Kollegin oder des Kollegen auf diese Art und Weise erledigen, wie er oder sie es tut? 

Beziehungen verändern

Manchmal ist es viel einfacher, die Art der Kommunikation, die Informations- und Besprechungskultur anzupassen, damit alle im Team mehr Freude am Job haben.

Beispiel:

Anstelle der monatlichen Gesamtteam Sitzung mit 20 Personen im viel zu engen Personalraum könntet ihr gemeinsam überlegen, welche Besprechungsformate entspannter, effizienter und harmonischer verlaufen könnten. Hier wäre es denkbar, Bereichsteams zu bilden, also beispielswwiese Besprechungsteams mit jeweils nur zehn Personen.

Die eigene Einstellung ändern.

Die größte Veränderung wirst du erleben, wenn du deine Einstellung oder die der Kolleginnen zur Arbeit änderst. Konkret geht es hierbei um die subjektive und sehr persönliche Bewertung der eigenen Arbeit. Folgende Fragen sind hierbei hilfreich:

  • Was trage ich mit meiner Arbeit zum großen Ganzen bei? 
  • Welchen Nutzen stifte ich? Welchen Zielen dient meine Arbeit?

Reflexion zu deiner Einstellung zur Arbeit

Willst du nochmal genauer hinschauen und deine Einstellung zur Arbeit in den Blick nehmen? Dann lade dir gerne diese Übung als PDF herunter 

Diese wertvolle Übung unterstützt dich, bzw. deine Mitarbeitenden dabei, herauszufinden welche Werte damit erfüllt werden und welchen Beitrag du oder sie damit leistest. Lass dich überraschen welche Werte öfter auftauchen. Welche Tätigkeit macht keinen Spaß, bei welcher kommen weniger oder gar keine Stärken zum Einsatz? Wie können diese Tätigkeiten verändert werden, weiterentwickelt werden oder im Team neu verteilt werden?

Fülle statt Mangel

Sehr spannend ist es, sich selbst und auch im Team zu fragen, welche Bedürfnisse sollten erfüllt sein, damit sich Motivation und Arbeitsfreude entfalten können? Was ist es genau, dass proaktives, zielorientiertes Handeln, persönliche Entwicklung und psychisches Wohlbefinden möglich werden lassen?

Die Psychologen Edward L. Deci und Richard M. Ryan Von der Universität Rochester/USA unterscheiden drei psychische Grundbedürfnisse, die jeder Mensch hat. Sie müssen erfüllt sein, damit wir motiviert sind und wohl fühlen und mental gesund bleiben.

Grundbedürfnis Autonomie

Ich habe Handlungsspielräume, kann selbst entscheiden und im Einklang mit meinem werten agieren. Die Ziele des Unternehmens sind mit meinen Zielen im Einklang. Dadurch sind mir Sinn und Nutzen meiner Tätigkeit klar. Zeitdruck und eine Detailsprache verringern hingegen mein Autonomieerleben. 

Grundbedürfnisse Kompetenz 

Ich habe Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Wenn ich meine Stärken einsetzen kann, um besser zu werden, dann bleibe ich am Ball und setze meine Ziele nachhaltig um. Durch die selbst erlebten Erfolge befinde ich mich in einer Erfolgsspirale. Ich traue mir immer mehr zu und setze mir noch herausforderndere Ziele.

Grundbedürfnisse Bindung

Ich fühle mich verbunden, kann andere unterstützen und werde selbst auch unterstützt. Ich erlebe gegenseitige Akzeptanz und ein Miteinander im Unternehmen. Ich habe Vorbilder in meinem Umfeld, die mich ermutigen und die meine Kreativität anregen.

Überprüfe deine Füllstände

Mit dieser Übung kannst du überprüfen, ob psychischen Grundbedürfnisse erfüllt sind. Du kannst konkrete Verbesserungsvorschläge ableiten. Dr. Daniela Blickhahn hat folgende Übung entwickelt. Male auf ein Blatt Papier drei Säulen Und beschrifte sie jeweils mit Autonomie, Kompetenz und Bindung. Lade dir die Übung gerne herunter.

Füllstände deiner Psychischen Grundbedürfnisse

  • Zeichne in die unteren Trichter die Füllstände ein, um deinen jetzigen Ist-Zustand festzulegen. Wie voll oder leer sind im Moment deine Behälter Autonomie, Kompetenz und Bindung?
  • Frage dich: Welche Bedürfnisse sind aus deiner Sicht gut versorgt? Für welche Bedürfnisse würdest du gerne deine Füllstände erhöhen?
  • Schreibe dir drei konkrete Ziele für die Zukunft auf, mit denen es gelingt die Vorstände zu erhöhen. Kleine Ziele, die konkret und alltagstauglich sind und sich nicht allzu schwer erreichen lassen.
  • Überprüfe nach einer Woche deine Füllstände. Welche Erfolge kannst du verzeichnen?
  • Finde heraus, welche Verhaltensweisen, Tätigkeiten und Alltagsgewohnheiten deine Grundbedürfnisse beeinflussen.
  • Verbessere dein Selbstmanagement Woche für Woche, in dem du immer ein kleines Stück mehr von dem einplanst und umsetzt, was deine Grundbedürfnisse nährt und so deine Behälter füllt.

Du brauchst Coaching & Beratung

Fühlst du dich gerade total überfordert von den ganzen Anforderungen, die an dich als Kita-Leitung gestellt werden? Wenn du Unterstützung suchst, dann lass uns gerne ein unverbindliches Kennenlerngespräch führen. Das Gespräch kannst du in meinem Onlinekalender buchen. Es findet über Zoom Videokonferenz statt. Wir klären, ob und wie ich dir helfen kann.